Montag, 10. Dezember 2012

Kahlschlag in der Pressbaumer Sportförderung!

Mit einem herben Rückschlag geht das erfolgreichste Jahr der Pressbaumer Sportgeschichte zu Ende. In seiner Sitzung vom 10.Dezember 2012 stimmte der Gemeinderat in Pressbaum mit den Stimmen der ÖVP und der Grünen der Budgetvorlage 2013, die massive Kürzungen im Förderbudget für Vereine vorsieht, zu. Auch ein Apell der Pressbaumer Sportvereine in einem offenen Brief, der letzten Freitag an alle Mitglieder des Gemeinderats ging und vor den Folgen eines Kahlschlages in der Sportförderung warnte, blieb ohne Wirkung. 

„Wir wissen, dass sich die gesamte Bevölkerung und vor allem die Kinder und Jugendlichen viel zu wenig bewegen. Wir wissen, dass die gesundheitlichen Folgen gravierend und die Folgekosten gewaltig sind und trotzdem fährt die Politik die Vereinsförderung von einem Jahr auf das Andere von 40.000€ auf 15.000€ herunter! Jeder hat Verständnis für Sparen, aber wo sonst kommt es so gewaltigen Kürzungen?“, so ein verzweifelter Badminton-Obmann, Gerhard Volk. „Dazu kommt, dass sich die Mieten in den gemeindeeigenen Hallen in den letzten Jahren vervierfacht haben! Diese gestiegenen Kosten müssen wir natürlich an unsere Mitglieder weiter geben. Das kann schon sein, dass sich der eine oder andere dann den Sport nicht mehr leisten kann“, meint der Vater der Pressbaumer Jiu-Jitsu-Wunders und Weltmeistertrainer, Robert Horak.

Weltmeistertitel im Jiu-Jitsu, Bundesligatitel im Badminton, Jugendeuropameistertitel im Voltigieren, Staatsmeistertitel am laufenden Band, über 1000 Vereinssportler in Pressbaum: Solche Erfolge könnten aufgrund des gnadenlosen Sparkurses schon bald der Vergangenheit angehören. Mit der Reduktion der Förderungen durch die Stadt wird den Vereinen auch die Möglichkeit genommen, von anderer Seite Geld zu lukrieren. „Wir veranstalten seit Jahren internationale Badminton-Turniere. Für solche Veranstaltungen schütten auch das Land Niederösterreich und der ASVÖ-Niederösterreich Fördermittel aus. Voraussetzung dafür ist aber, dass wir auch von der Gemeinde unterstützt werden. Wenn uns diese Einnahmen wegfallen, dann wird es schwierig“, erklärt Badminton-Obmann, Gerhard Volk.

Schon jetzt liegen Förderansuchen vor, die das Jahresbudget 2013 übersteigen. „Ich fühle mich missbraucht“, klagt auch ASV-Pressbaum-Ehrenobmann, Horst Kullnigg. „Erst vor wenigen Tagen habe ich gemeinsam mit Vertretern der Stadt die Unterlagen für den Wettbewerb „unsere sportliche Gemeinde“ ausgearbeitet. Dort wurde als Förderbudget für den Sport in Pressbaum 40.000€ pro Jahr angegeben. Nun beträgt das Budget 15.000€! Wenn man durch Einsparungen im Sport das Gemeindebudget sanieren will, frage ich mich, warum man sich als sportliche Gemeinde positionieren möchte. Da klaffen Lippenbekenntnisse und Realität doch sehr weit auseinander!“, führt Kullnigg weiter aus. „Vor wenigen Jahren wurden noch von Seiten der Gemeinde ein Großprojekt, wie eine Schisprungschanze in Pressbaum initiiert. Heute ist dieses Projekt, für das ich meine ganze Reputation als Spitzenfunktionär eingesetzt habe, total im Sand verlaufen. Stattdessen regiert der Sparstift.“ so Kullnigg, der Träger der höchsten Auszeichnung der Badminton-Weltverbands ist.

Wie gering das Interesse der Politik in Pressbaum am Sport ist, kann auch Jiu-Jitsu-Obmann, Robert Horak, berichten: „Von Seiten der Politik gab es keinerlei Reaktion auf unseren Weltmeistertitel. Das ist schon erstaunlich.“

Sollten die Pressbaumer Vereine auch in Zukunft Erfolge erzielen, dann trotzdem und nicht mehr, weil sie aus Pressbaum kommen.

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